KÜNSTLER-INTERVIEW Christine Amstutz vom 31.05.2011


Hallo Christine, schön, dass Du koku etwas über Dich erzählen willst. Lass uns als erstes über dein Titelbild sprechen .In welcher Technik ist das Bild entstanden ... und gibt es eine Geschichte dazu?

 

Ich möchte hier zuerst ein grosses Dankeschön sagen, dass ich bei diesem Interview mitmachen darf.

 

 

Ich habe hier meine 2 allerersten Portraits ausgewählt:  Sie sind der Beginn meines Weges zur kreativen Arbeit. Auch rein symbolisch bedeuten sie den Ursprung meiner grossen Liebe zur Natur und - nach langen Irrwegen - auch zur Kunst. Mein Vater war in vielen künstlerischen Bereichen tätig und war ein begeisterter Natur Fotograf. Meine Mutter war durch und durch Naturmensch, und so durfte ich in einer kunst- und naturbezogenen Umwelt aufwachsen, die mich in jeder Beziehung fürs Leben geprägt hat. - Heute bin ich zutiefst glücklich über meinen eigenen Weg auf künstlerischen Pfaden.

 

Wie heisst das zweite Bild, das Du für das Interview ausgewählt hast?

 

Meine Tochter Lea mit Seifenblasen
Meine Tochter Lea mit Seifenblasen

 

... ebenfalls ein Bild aus meinen Anfängen: meine damals 4-jährige Tochter, Lea. Die Welt öffnete sich mir langsam in Farben ... Vorher waren Schwarz und Weiss dominant. Ich entdeckte hier gleichzeitig meine grosse Vorliebe für Transparenz , wie Seifenblasen, Glas, Wasser, Tropfen, die sich vor allem in meiner Fotografie heute wiederfinden.

 

Möchtest Du etwas über Dich erzählen?

 

In allem, was ich kreiere, spielt die Natur die Hauptrolle: Ihre grenzenlosen Farbkombinationen, Formen und Texturen, das ständig wechselnde Licht und die Kontraste bilden die Basis für mein künstlerisches Schaffen.

Vor ein paar Jahren bekam ich von meiner Partnerin meine erste DSLR Kamera mit verschiedenen Objektiven geschenkt. Das war Faszination auf den ersten Blick ... und meine  Entdeckungsreise in die Makrowelt nahm ihren Anfang. Ich begann Online Kurse zu besuchen, wo ich auch heute noch mit weltbekannten Fotografen studieren darf.

 

Eine züngelnde Flamme: eine rot/Gelbe Tulpe in Mkro, ohne digitale Nachbearbeitung
Eine züngelnde Flamme: eine rot/Gelbe Tulpe in Mkro, ohne digitale Nachbearbeitung
Abstrakt in grün: Linie, Form und Textur. Makro extrem, ohne digitale Nachbearbeitung
Abstrakt in grün: Linie, Form und Textur. Makro extrem, ohne digitale Nachbearbeitung

 

Gleichzeitig begann ich meine Seidenmalerei zu intensivieren. Ein erster Kurs in Montreal überzeugte mich. – Aber mein wirkliches Studium begann mit Büchern von Susan L. Moyer, einer sehr bekannten Stoff Designerin und Seidenmalerin aus den USA. Ihre Bücher führen in Details in die Techniken ein, sind aber gleichzeitig eine grosse Herausforderung, eigene Ideen und Experimente zu entwickeln. Immer wieder greife ich in Dankbarkeit auf diese Bücher zurück ... In ihnen finde ich oft Inspiration und Motivation.

Warum Seide? Ich liebe das edle, luxuriöse Material ... ich liebe es auf mir zu tragen ... und das Malen auf Seide öffnet die Türen weit zum grenzenlosen kreativen Gestalten. Ich stelle hier 2 Bilder vor in ganz unterschiedlichen Techniken:

Seidenschal, ursprünglich weiße Seide. Wassertechnik, Salz und Bienenwachs
Seidenschal, ursprünglich weiße Seide. Wassertechnik, Salz und Bienenwachs
Seidenschal: Jaguar, schwarze Guttalinien, Anti-Flow, Aquarell-Technik, Salz
Seidenschal: Jaguar, schwarze Guttalinien, Anti-Flow, Aquarell-Technik, Salz

 

Wo entstehen Deine Werke?

 

Meine Seidenkreationen entstehen in unserem Sonnenraum mit viel Tageslicht und Aussicht auf die Natur, umgeben von Kristallen und Pflanzen...  - Wenn ich nicht in der freien Natur fotografiere, dann dient dieser Raum auch als Fotostudio.

 

 

Was ist Dir wichtig?

 

Harmonie in und um mich herum, das Lauschen der Stille, Meditation, innere Freiheit, Natur mit ihren Klängen und Farben, TaiChi, das durch seine Energiearbeit zu meinem eigentlichen Lebensstil geworden ist.

 

Biddha, Holzskluptur mit grüner Blume. Ohne digitale Nachbearbeitung
Biddha, Holzskluptur mit grüner Blume. Ohne digitale Nachbearbeitung

 

Wie bist Du zu koku gekommen?

 

Lisa Winter hat mich vor etwa einem Jahr durch Mygall.net eingeladen. Und, na ja, meine Wurzeln sind auch nach 26 Jahren Kanada Aufenthalt immer noch mehrheitlich in Europa verankert .... So war es mir eine grosse Freude, mit einem spontanen JA zuzusagen... Danke, liebe Lisa.

 

 

Wirst Du bei dem koku-Fest am 21. und 22. April 2012 persönlich anwesend sein oder rein virtuell?

 

Beides. Ich werde mit meinen Seidenkreationen persönlich im Hotel Best Western, Alzey,  anwesend sein. - In Fotografie bin ich vor allem virtuell dabei. Ich freue mich riesig auf beides.

 

Das finden wir wundervoll - "über den großen Teich" um an koku2012 teilzunehmen. Wir freuen uns sehr auf Dein Kommen.  - Weißt Du schon welche Bilder Du auf jeden Fall bei koku zeigen wirst und verrätst Du uns dies?

 

Es werden freihängende Seidenwandbehänge sein... von abstrakt bis figurativ ... von schwarzer Seide bis hin zur weissen ... immer dekorativ, farbenfroh ... Lasst Euch überraschen!

 

Wir sind gespannt und können in Ansehung der oben vorgestellten Bilder von zwei Seidenschals nur unsere Phantasie blühen lassen. -- Was erwartest Du vonkoku ?

 

Persönlicher Kontakt zu Künstlerkollegen und Besuchern, und natürlich das grosse Kunst-Event ganz allgemein.

http://koku2012.jimdo.com

 

Ich denke, Du wirst nicht enttäuschst sein. - Hast Du ein Projekt, das Dir besonders wichtig ist, und was planst Du für die Zukunft?

 

Ich würde sehr gerne koku International verwirklicht sehen ... drückt uns die Daumen! Ansonsten plane ich, Seidenmalkurse anzubieten, dann aber auch Ausstellungen in Europa und Nordamerika in Fotografie und Seide ... und mich von der Arbeit zurückzuziehen um mich vollzeitlich der Kunst zu widmen.

 

Welches ist Deine Lieblingsmusik?

 

Beethoven, Händel, meditativ, klassischer Jazz, Harfe, Flöte, Oboe und vieles mehr, vorausgesetzt, dass es mich Harmonie spüren lässt und mein Inneres zutiefst zu bewegen vermag.

 

Klassischer Jazz erinnert mich an New Orleans; wir sollten zusamen ein Jazzkonzert beschen, möglihst ein solches auf koku. - Was bedeutet Kunst für Dich persönlich?

 

Die Kommunikation der Gefühlswelt....

 

Schön, koku als Kürzel für Kommunikation und Kultur von Dir aufgegriffen.

 

... Wenn ich das Auge des Betrachters anzuziehen vermag und seine eigene Gefühlswelt in Bewegung bringen kann durch mein künstlerisches Schaffen, dann habe ich zu einem grossen Teil das erreicht, was mir sehr nahe liegt: das Mitteilen meiner Gefühle, das Teilen mit der Welt ... die Betrachter in meine eigene innere Welt einladen ... So fühle ich mich ganz nahe der Verwirklichung meines künstlerischen Zieles.

 

Hast Du ein Motto, ein Zitat oder eine Philosophie, die Dich beeinflussen?

 

Als Motto möchte ich Harmonie nennen. Eine Philosophie? Dalai Lama, Martin Luther King, Nelson Mandela, Rudolf Steiner ... alle liegen mir sehr am Herzen.

 

Schwierige Zeiten lassen uns Entschlossenheit und Innere Stärke entwickeln.“

(Dalaï  Lama)

 “Die Kunst ist ewig, ihre Formen wandeln sich.“

(Rudolf Steiner)

 

 

Lass mich ergänzen: Und koku soll ewig sein. Damit will ich schließen und mich bei Dir herzlich für das Interview bedanken.

 

Ich bedanke mich.