KÜNSTLER-INTERVIEW mit Wolfgang Brunner am 22. November2012


Hallo Wolfgang , ich freue mich, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit koku nimmst. Nicht nur die Künstler wollen etwas mehr von Dir wissen, über Deine Arbeit, was Du denkst und fühlst, sondern auch die Kunstinteressierten wollen wissen, wer „hinter den Werken steht“.

Beginnen wir zunächst mit dem von Dir ausgewählten Eingangsbild. Meine erste Frage: Wie ist dieses Bild entstanden ? Stammt es von Dir oder hast Du Vorgaben dafür gemacht ?

 

 

Dieses Bild entstand bei einem „Foto-Shooting“ mit Mathias V. Beckmann, der das Titelbild meines neuen Romans „Die Weiße Frau – Eine Legende vom Schloss Ringenberg aus Hamminkeln“ entwarf. Wir trafen uns am Ort des Geschehens, eben jenem Schloss Ringenberg, in dem meine Geschichte spielt und machten Fotos vom Gebäude und mir. Das obige Bild entstand im Turmzimmer, in dem die „Weiße Frau“ aus dem Fenster in den Tod sprang und seitdem als ruheloser Geist umherspukt. Ich habe einen besonderen Bezug zu diesem Bild, weil zwei Drittel des Romans in genau diesem Zimmer spielen: Der Geist der „Weißen Frau“ sitzt mit meinem Protagonisten an diesem Ort und erzählt seine Lebensgeschichte, die über vierhundert Jahre zurückliegt. Auch wenn es sich nur um eine Legende handelt, so ist es doch ein überaus beeindruckendes Gefühl, sich an genau dem Ort zu befinden, wo ein derart tragisches Ereignis stattgefunden hat.

  

Gab es einen Anlass bzw. Anlässe für Deine Geschichten oder woher nimmst Du den Stoff ?

 

Ich habe unendlich viele Ideen im Kopf, die aus allen möglichen Lebenssituationen entstehen oder in meinen Interessen ihre Wurzeln finden. Die „Cryptanus“-Reihe entstand zum Beispiel aufgrund meiner mehrere Jahrzehnte andauernden Beschäftigung mit dem Thema „Leben nach dem Tod“. Die anderen Romane basieren auf Erlebnissen, Eindrücken, Weltgeschehnissen, beeindruckenden Büchern anderer Autoren etc. Die Vielfalt, aus der ich meine Stoffe ziehe, ist glücklicherweise nahezu unerschöpflich. Meist finden sich die Anlässe meiner Geschichten allerdings in privaten Interessen, die ich dann in eine Geschichte einbaue und verarbeite.

  

Wie lange schreibst Du an einem Buch?

 

Das ist unterschiedlich! Wenn es um die Rohfassung, also das eigentliche Schreiben der Handlung geht, bin ich ein Schnellschreiber. Im Normalfall schreibe ich bei konsequenter Arbeitsweise einen Roman in ungefähr drei Monaten. Die Recherchen, das „Schwangergehen“ mit einer Geschichte und der Feinschliff, der dann durch das Redigieren kommt, dauern zwischen sechs und acht Monaten, sodass ich grob sagen kann, dass die Entstehung einer Geschichte ungefähr zwischen neun und zwölf Monaten dauert. Manchmal geht es schneller, ein anderes Mal begleitet mich eine Idee über mehrere Jahre hindurch und ist immer noch am Anfangsstadium, wenn es ums Niederschreiben geht. Schreiben kann je nach Thema und Intensität der Recherchen eine langwierige Angelegenheit sein.

  

Welches Deiner Werke ist Dein Lieblingsbuch ?

 

Eigentlich ist meistens das aktuelle Werk auch mein Lieblingsbuch. :-) Aber wenn ich ehrlich bin, hänge ich noch immer an meinem ersten Roman, der das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat: Cryptanus – Der Geruch des Todes. Mit dieser Geschichte verbinden sich viele Höhen und Tiefen meines Lebens, die letztendlich dazu geführt haben, dass ich meinen Lebensmittelpunkt von Berlin nach Hamminkeln verlegt habe. In dieser Geschichte, wie auch in den Folgebänden der Trilogie, stecken viele meiner Gefühle, sodass ich mich dieser Romanreihe sehr verbunden fühle. Der erste Teil des Cryptanus-Zyklus ist mein Baby und bedeutete für mich den Einstieg in die Literaturwelt, aber auch jede Menge Änderungen im privaten Bereich. Trotzdem haben auch meine anderen Bücher eine enorme Bedeutung für mich, wenn ich ehrlich bin. Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe außer meinem Debüt keinen wirklichen Liebling unter meinen Romanen und mag sie irgendwie alle gleich.

 

 

Wie bist Du überhaupt zur Schriftstellerei gekommen ? Ist es erbliche Veranlagung, war es ein bestimmtes Ereignis ?

 

Diese Frage wird oft gestellt und lässt sich relativ einfach beantworten. Schon als kleiner Junge habe ich mich mit Vorliebe den Abenteuern von Schriftstellern wie Jules Verne, J.R.R. Tolkien, Richard Adams und Michael Ende hingegeben, während andere Kinder draußen spielten. Ich war keinesfalls ein „Stubenhocker“, aber meine Freizeit verbrachte ich zumeist mit Lesen. Daraus resultierend war natürlich das Interesse, eines Tages selbst Schriftsteller zu werden, sehr groß. Als ich dann Ende der 80er Jahre Michael Ende in München traf, der Gedichte und die ersten Seiten eines Romans von mir begutachtete, festigte sich der Entschluss, Autor zu werden, noch einmal. Nachdem ich mich an seinen Rat gehalten habe, der besagte, sich intensiv mit Literatur zu beschäftigen, bevor man den Weg einer Veröffentlichung gehen sollte, wagte ich zum ersten Mal 2008 den Schritt, mich an Verlage zu wenden. 2009 erschien dann mein Debüt „Cryptanus – Der Geruch des Todes“.

  

Kunst ist zwar nicht koku, aber koku steht auch für Kunst. Wie bist Du zu koku gekommen ? Diese Frage wurde wahrscheinlich noch nicht gestellt.

 

Holger Weinbach,…

 

ist auch bei koku

 

…ein Schriftstellerkollege, hat mich auf koku aufmerksam gemacht. Wir unterhielten uns über eine gemeinsame Lesung und dabei fiel das Gespräch auf koku , wo Holger Weinbach - stimmt -  bereits mitmachte. Sofort hatte ich Interesse an diesem Projekt und nahm Kontakt auf.

 

Hast Du bestimmte Vorbilder in der älteren oder neueren Literatur ?

 

Vorbilder gibt es zuhauf, sowohl in der älteren wie auch der neueren Literatur. Allen voran natürlich Michael Ende, der mich mit seiner Vielfalt und vor allem Perfektion stark beeindruckt. Wie bei vielen Autoren findet sich unter meinen literarischen Idolen auch J.R.R. Tolkien, dem bereits als Kind und Jugendlicher meine Bewunderung galt. Seine Schöpferkraft ist enorm und unnachahmlich. In der neueren Literatur sind es Samuel R. Delany, Dan Simmons, Clive Barker, Neal Stephenson, Umberto Eco, Gabriel Garcia Marquez, Tad Williams und Iain Banks, die ich verehre und die meine Arbeit teils beeinflussen. Ihre verschiedenen Schreibstile sind inspirierend und gehen teilweise an die Grenzen der Sprache. Gerade eine derartige Herausforderung ist es, die mich als Schriftsteller packt und permanent in eine Art „Lernmodus“ versetzt. Ich verstehe es als meine Aufgabe, diesen Idolen mit meinen Romanen zu huldigen und nicht ihren Schreibstil zu kopieren. Sich selbst unter Berücksichtigung verschiedenartiger Einflüsse zu finden und definieren ist eine Lebensaufgabe, der sich ein Autor stellen sollte.

 

Fließt davon etwas bei Dir in Schreibstil oder auch in den Inhalt Deiner Werke ein und kannst Du dies eventuell an einem Beispiel verdeutlichen ?

 

Wie bereits erwähnt, versuche ich einen Schreibstil, der mir gefällt, nicht zu kopieren, sondern diese Inspiration auf andere, eigenständige Weise umzusetzen. Es kann allerdings niemals ausgeschlossen werden, dass Gedanken und Ideen eines anderen Autors, vor allem, wenn man diesen verehrt, einen Weg in das eigene Werk finden. Das ist in der Musik und Kunst nicht anders, nur sollte man, wie gesagt, keine einfache Kopie abliefern sondern sich einen eigenen Stil erarbeiten und dann auch bewahren. Eine Verneigung vor einem Idol ist kein Verbrechen, ein Plagiat hingegen zeugt in meinen Augen von fehlendem Respekt. Leider ist die Literaturlandschaft voll mit Trittbrettfahrern, die auf fahrende Züge aufspringen und keine eigenen Ideen vorweisen können. Noch trauriger ist allerdings, dass sich solche „Werke“ problemlos auf dem Buchmarkt verkaufen lassen und damit zeigen, wie teilweise anspruchslos mittlerweile die Leserschaft ist.

 

 

Beschreibe doch Deinen Schreibstil etwas genauer.

 

Mein Schreibstil verändert sich im Laufe der Zeit in gleichem Maße wie ich als Mensch.

Ich bleibe niemals stehen, sondern entwickle mich weiter. Wie auf meine Person im Leben wirken viele äußerliche Einwirkungen auf meine Ausdrucksweise ein, die sich den aktuellen Gegebenheiten anpasst und dadurch verändert. Ein Buch ist das Spiegelbild des Autors, wie er sich zum Zeitpunkt des Verfassens gefühlt hat – also sozusagen ein Zeitdokument, das man normalerweise nicht mehr verändern sollte, weil es dadurch seine Authentizität verlieren würde. Ich versuche stets einen philosophischen Unterton in meinen Büchern anzuschlagen, um meine LeserInnen zum Nachdenken anzuregen. Anfangs dachte ich tatsächlich, ich wäre nicht fähig, einen eigenen Schreibstil zu finden. Zu viele Vorbilder tummeln sich am Anfang des ersten Romans im Kopf und verlangen nach einer Nachahmung. Erst mit der Zeit entwickelt man die Sicherheit, um sich und seinen eigenen Stil zu finden. Ich bemühe mich, anschaulich und vor allem authentisch zu schreiben. Die Kunst eines guten Schreibstils ist für mich, Dinge beschreiben zu können, die eigentlich unbeschreiblich sind. Genau dies versuche ich in meinen Romanen zu tun.

 

 

Wo entstehen Deine Werke ?

 

In meinem Kopf! Nein, im Ernst: ich schreibe am PC, mit Kopfhörern auf den Ohren und höre dabei sehr laute Musik, bevorzugt Progressive Rock. Wenn ich die Geschichte nicht gerade am Computer schreibe, entwickeln sich viele Ideen bei Gesprächen mit meiner Lebensgefährtin Marion Gallus. Meine Romane begleiten mich Tag und Nacht, entstehen also genau genommen an vielen Orten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Aber, wie gesagt, das Schreiben passiert unter der Dachschräge am PC mit Ausblick auf eine Wand voller Bilder, Notizen, Zettel und anderen Erinnerungen.

 

 

Gibt es bestimmte Themenbereiche, zu denen Du Dich besonders hingezogen fühlst ?

 

Immer wieder dringt das Thema „Leben nach dem Tod“ in meinen Büchern durch. Ich habe mich über zwei Jahrzehnte intensiv damit beschäftigt, daher ist es nicht verwunderlich, wenn es mich immer wieder einholt und Einzug in meine Geschichten hält. Aber es sind vor allem auch Dinge wie Liebe, Freundschaft und Gefühle, die mich anziehen und die in unserer Welt leider immer weniger an Bedeutung haben. Mittlerweile wurde mir gesagt, dass all meine Romane einen typischen „Brunner-Touch“ haben, egal ob es sich um eine Fantasygeschichte, einen Horror-Roman oder Thriller handelt. Anscheinend sind damit oben genannte Themen gemeint, die ich immer in die Handlung einbaue, egal um welches Genre es sich handelt. Ansonsten bin ich eigentlich fast jedem Thema gegenüber offen.

 

 

Beeinflusst Dich die Umwelt, politische oder soziale Themen bei der Schriftstellerei, oder versuchst Du mit der Schriftstellerei einen Freiraum der Entspannung , des Abschaltens zu schaffen ?

 

Sicherlich fließen aktuelle Geschehnisse in die Geschichten ein, wenn auch oft unbewusst. Aber in erster Linie stehen meine Plots von Anfang an und ich lasse mich dann ungern von Ereignissen, die gerade passieren, in meinem Ablauf „stören“. Außerdem sind meine Romane eher so konzipiert, dass aktuelle politische Ereignisse keine Verwendung finden. Meine Umwelt beeinflusst mich aber enorm, ich sauge alles um mich herum auf wie ein Schwamm Wasser. In meiner „Kim Schepper“-Reihe spielt die Umwelt, respektive die Erde, eine sehr wichtige Rolle. Schreiben ist einerseits sicherlich Entspannung und Abschalten, andererseits aber auch konsequente Konzentration für mich. Ich „entschwinde“ dann in meinen Geschichten, wie ich es mir von meinen Leserinnen und Lesern wünsche.

 

 

Es heißt immer wieder, Künstler wären Chaoten. Gerne wird dabei auf die Bilder aus Ateliers verwiesen, wo scheinbar niemand mehr etwas finden kann. Nun gilt dies wohl vornehmlich für die malende Zunft; gleichwohl die Frage an Dich: Wie steht es bei Dir damit ? Liegt Konzeptpapier zerstreut herum usw.?

 

Ich finde meinen Arbeitsplatz immer aufgeräumt, meine Lebensgefährtin denkt da sicherlich anders. :-) Klar liegt da der ein oder andere Zettel herum, auf dem ich mir während des Schreibens schnell eine Notiz gemacht habe. Meine Notizbücher sind aber tatsächlich eine wahre „Zettelwirtschaft“. Doch was nicht sofort notiert wird, gerät in Vergessenheit.

 

Schreibst Du Deine Werke direkt am Computer, noch auf der guten alten Schreibmaschine oder - jedenfalls im Manuskript - auf Papier ?

 

Ich schreibe am PC. Als Kind und Jugendlicher hatte ich meine Werke auf der alten Triumph-Schreibmaschine meines Vaters getippt. Die Schreibmaschine gibt es sogar noch, ebenso einige der Manuskripte. Die Arbeit am PC erleichtert aber den Schreibprozess ungemein, da ich meistens schon während der Arbeit auf Dinge wie Wortwiederholungen und dergleichen achte. Dies kann am PC schnell korrigiert werden. Das Redigieren erledige ich dann aber auf ausgedruckten Seiten, da sich beim Überarbeiten am PC sehr schnell eine Betriebsblindheit einstellt, bei der man viele, manchmal schwerwiegende und offensichtliche Fehler übersieht.

 

Entwickeln sich Deine Geschichten während Du schreibst oder hast Du von Anbeginn an ein klares Konzept (gar eventuell eine Gliederung) ?

 

Ich bin eigentlich ein Spontan-Schreiber. Ich habe zwar ein Konzept, dem ich in groben Zügen während des Schreibens folge, überlasse es aber gerne mir (und meinen Figuren) sich zu entwickeln und Dinge zu tun, die eigentlich nicht geplant waren. So kommt in meinen Augen eine authentischere Geschichte zustande, als hätte ich sie bis in alle Einzelheiten geplant. Gliederungen oder gar ein „Storybook“ nehmen mir außerdem selbst die Spannung am Schreiben. Wie später der Leser möchte auch ich überrascht sein, wenn die Geschichte eine plötzliche Wendung nimmt. Meine Romane sollen wie das Leben unvorhersehbar sein.

 

Notierst Du Dir Gedanken zur Geschichte, die Dir eventuell beim Schreiben einfallen aber thematisch noch nicht passend sind, auf einem Papier um sie später zu erinnern ?

 

Das mache ich definitiv. Auch wenn ich, wie gesagt, keinem festen Ablauf folge, so kommt doch die ein oder andere Idee während des Schreibens, die ich jedoch noch nicht verwenden kann und deswegen notieren muss. Nicht immer finden sich solche Geistesblitze dann in der Geschichte wieder, aber meist kommt ein Zeitpunkt, an dem sie sich einbauen lässt. Oft werden solche Notizen aber auch in abgeänderter Form in einem anderen Projekt untergebracht. Ich habe Unmengen an Papieren, die Ideen für einen solchen späteren Zeitpunkt festhalten.

 

Was machst Du beruflich ?

 

Bücher schreiben! :-)

 

 

Wo veröffentlichst Du Deine Werke und hast Du bereits Erfahrung mit E-Book gemacht, wenn ja, welche und was hältst Du überhaupt von dieser Möglichkeit der Veröffentlichung und des Vertriebs ?

 

Meine aktuellen Romane erscheinen im Verlag Pia Bächtold, wo wahrscheinlich auch die Zweitauflagen meiner ersten drei Werke verlegt werden. Erfahrungen mit E-Book habe ich noch nicht. Ich muss gestehen, dass ich in dieser Hinsicht ein ziemlich altmodischer Mensch bin, der sich mit der Möglichkeit eines elektronischen Buches nicht wirklich anfreunden kann. Für mich muss ein Buch noch immer ein greifbarer Gegenstand sein und ich möchte das Papier riechen können. Ein E-Book kommt daher für mich nicht in Frage. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich mich mit dieser Art der Vermarktung noch nicht intensiv auseinander gesetzt habe. Lesen bedeutet für mich, mit einem aufgeschlagenen Buch bei Kerzenlicht und leiser Hintergrundmusik auf dem Sofa zu sitzen - in dieses Bild passt ein PC oder Kindle nicht!

 

Hast Du noch Zeit zu lesen (oder auch Lust Literatur Dritter zu lesen) oder Musik zu hören ?

 

Da es in unserem Haushalt schon seit vielen, vielen Jahren kein Fernsehen gibt, bleibt mir jede Menge Zeit, um zu lesen und Musik zu hören. Meine Lebensgefährtin und ich nutzen jede Möglichkeit, unsere Nasen bei Instrumentalmusik zwischen zwei Buchdeckel zu stecken. Neben stundenlangen Gesprächen dreht sich unsere Freizeit um Bücher lesen, Musik hören und Spaziergänge unternehmen.

 

 

Was sind Deine Lieblingsautoren ?

 

Alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. In erster Linie sind es Autoren wie Michael Ende, J.R.R. Tolkien, Clive Barker, Samuel R. Delany, Dan Simmons, Neal Stephenson, Iain Banks und Stephen Baxter, um nur einige zu nennen. Ihre teilweise visionären Ideen und perfekten Sprachbeherrschungen faszinieren mich immer wieder aufs Neue.

 

Und wessen oder welche Musik hörst Du am liebsten ?

 

Meine Vorlieben in der musikalischen Welt finden sich in vielen verschiedenen Richtungen. Das geht von der klassischen Musik über Film-Soundtracks bis hin zu harten Metalbands. Elektronische Musik von Tangerine Dream, Can Atilla oder Pyramid Peak begeistern mich ebenso wie Progressive Rock Bands wie zum Beispiel Dream Theater, Pain Of Salvation, Arena, Jupiter Society, Ayreon, Moongarden und RPWL. Letztere stammt übrigens aus meinem Geburtsort Freising und liefert mir mit ihrer Musik bei fast allen Projekten jede Menge Inspirationen.

 

Hast Du einen Lieblingsmaler, gegebenenfalls wen.

 

Bei der Malerei bewege ich mich eher im surrealistischen Bereich, wobei ich ganz besonders die Arbeiten von Edgar Ende, dem Vater des Schriftstellers Michael Ende, und Salvador Dali schätze. Auch Hans-Werner Sahm und Gottfried Hellnwein versetzen mich mit ihren Werken immer wieder in Erstaunen.

 

 

Bei koku2012 wird es auch Musik und Lesungen geben. Wirst Du selbst anwesend sein und ausstellen bzw. „lesen“ ?

 

Ich freue mich, wenn ich dabei sein kann.

 

Was hältst Du von der Idee, ein Künstlerfestival über eine ganze Region zu veranstalten und - wenn Du teilnimmst - was erwartest Du davon und dort ?

 

Eine derartige Veranstaltung findet sicherlich großen Anklang in der Bevölkerung, zumal eben eine ganze Region einbezogen wird und der Wirkungskreis eines solchen Festivals daher enorm groß ausfällt. Natürlich erwarte ich, neue LeserInnen für meine Werke zu gewinnen, aber auch Kontakt zu anderen Autoren und Künstlern zu bekommen erachte ich für sehr wichtig und spannend.

 

Was erhoffst Du Dir von der Zukunft und welche Pläne hast Du selbst geschmiedet ?

 

Ich wünsche mir in erster Linie ein zufriedenes Leben und dass mir das Schreiben erhalten bleibt. Pläne schmiede ich selten, da das Leben einem meist einen Strich durch die Rechnung macht. :-) An Projekten und Ideen fehlt es mir in Bezug auf die Schriftstellerei nicht, sodass ich mir lediglich erhoffe, diese auch abschließen und veröffentlichen zu können.

 

Worauf kommt es Dir im Leben an ?

 

Ich bin ein genügsamer Mensch, der absolut keinen Wert auf materielle Statussymbole legt. Das Wichtigste für mich ist Liebe und Zufriedenheit. Ich kann nicht verstehen, wie Menschen einen teuren Wagen, ein Haus oder andere „unnütze“ Dinge einer glücklichen Ehe oder einem harmonischen Familienleben vorziehen. Gefühle zeigen und gezeigt zu bekommen: das sind die Dinge, auf die es mir im Leben ankommt.

 

 

Kann sich ein Leser oder auch potentieller Leser an Dich wenden ?

 

Aber sicher! Ich hätte mir zu meiner Jugendzeit gewünscht, die Möglichkeit zu bekommen, mit einem Schriftsteller in Kontakt zu treten. Gerade in Zeiten des Internet ist eine Kontaktaufnahme doch unkompliziert, sodass eine Kommunikation zwischen LeserInnen und Autor ohne großen Aufwand stattfinden kann. Auf der letzten Seite meiner Bücher und auf meiner Homepage stehen mehrere Möglichkeiten, um mich zu kontaktieren. Ich bin in einigen sozialen Netzwerken vertreten und für jedes Feedback zu meiner Arbeit dankbar. Für mich ist eine Interaktion zwischen LeserInnen und mir sehr wichtig, daher werde ich auf alle Fragen antworten.

 

Signierst Du auf Wunsch auch Deine Bücher ?

 

Wer Bücher über meine Homepage bestellt, kann selbstverständlich eine Widmung haben. Nach Lesungen gebe ich generell die Möglichkeit, mir Fragen zu stellen und Bücher signieren zu lassen. Da ich selbst Autogramm-Sammler bin weiß ich um den ideellen Wert einer solchen Unterschrift.

 

 

Danke für die Signatur, die Du mir gegeben hast; ich werde sie ordentlich verwahren. - Ich denke, der Leser hat nun einen Eindruck von Dir gewonnen und kann Deine Werke auch besser verstehen und hat insbesondere Gefallen an ihnen gefunden. Vielleicht hast Du aber noch etwas für den Leser mitzuteilen ?

 

Es gibt einiges über den Menschen Wolfgang Brunner auf meiner Homepage zu entdecken. Wer sich ein Bild von meinen Werken machen will, die in völlig unterschiedlichen Genres angesiedelt sind, muss wohl oder übel einen Blick hinein werfen und sie lesen. Es würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ich mit meinen Geschichten überzeugen, aber auch unterhalten und zum Nachdenken anregen kann.

 

Und Deine Homepage ist www.wolfgangbrunner.de. Ich darf mich bei Dir für das Interview bedanken und wünsche Dir weiter viel Freude und Erfolg bei der Schriftstellerei.